18/2003 - Gießhübl, Landwirtschaftliche Fachschule, bautechn. Prüfung

Zusammenfassung

An dem ca. 200 Jahre alten Schulgebäude der NÖ Landwirtschaftlichen Fachschule Gießhübl traten Risse auf, die durch Setzungen des Untergrundes hervorgerufen worden sind. Diese und weitere anstehende Sanierungsarbeiten sowie die nicht mehr den schulischen Anforderungen entsprechenden Räumlichkeiten erforderten einen Zu- und Umbau des Gebäudes.

Darüber hinaus standen auch Sanierungsarbeiten an den Lehrwerkstätten der Tischlerei und Forstwirtschaft sowie die Adaptierung des Internates und der Neubau einer Einstellhalle an, die ebenfalls dringend durchgeführt werden mussten.

Weiters wurden zusätzliche Räumlichkeiten geschaffen, wodurch die Landwirtschaftliche Fachschule für ökologische Land- und Hauswirtschaft von Haag nach Gießhübl verlegt und das alte Schulobjekt in Haag veräußert werden konnte.

Die in den Jahren 1999 bis 2003 realisierten Sanierungsarbeiten sowie der Neubau der Einstellhalle entsprechen; die Bauherrenvorgaben wurden gut umgesetzt und der Ensemblecharakter der Schulanlage erhalten.

Bei den Bauabwicklungen ist es jedoch zu Mängeln gekommen:

  • Die Vorerhebungen in der Planungsphase waren mangelhaft.
  • Eine Vorlage an den Landtag von NÖ wurde nicht sorgfältig genug erstellt.
  • Die genehmigten Kosten wurden zwar eingehalten, nicht jedoch das genehmigte Raum- und Funktionsprogramm auf dem die gegenständlichen Berechnungen basieren.
  • Einige Verträge wurden nicht zeitgerecht unterfertigt bzw. abgeschlossen.
  • Die Fertigstellung des Bauvorhabens verzögerte sich nicht nur wegen notwendig gewordener zusätzlicher Leistungen, sondern vielmehr auf Grund der nicht ausreichenden Leistungsfähigkeit der zum Einsatz gekommenen Arbeitskräfte bei den zu erbringenden Eigenregiearbeiten.
  • Bei der Wahl der Vergabeverfahren wurde oftmals den geltenden Grundsätzen nicht Rechnung getragen.
  • Die Baudokumentation erfolgte nicht mit der erforderlichen Sorgfalt.
  • Das Bauvorhaben wurde kostenmäßig noch nicht abgeschlossen.

Die NÖ Landesregierung hat in ihrer Stellungnahme zugesagt, den Beanstandungen Rechnung zu tragen.