15/2006 - Landesklinikum Thermenregion Baden, Küchenwirtschaft

Zusammenfassung

Der NÖ Landesrechnungshof hat aufgrund des Ergebnisses seines Berichtes „Landeskliniken Kennzahlen“ die Küchenwirtschaft des Landesklinikums Thermenregion Baden überprüft, da dieses die höchsten Lebensmittelkosten je Tagesportion aller NÖ Landeskliniken aufwies.

Im Zuge der Prüfung sind sowohl bauliche Mängel zB im Bereich der Garderoben als auch organisatorische Mängel – wie das Fehlen von entsprechenden Stellenbeschreibungen oder eines Organigramms mit den daraus resultierenden fehlenden Zuständigkeiten – aufgefallen.

Zum eigentlichen Thema wurde festgestellt, dass die Ursachen für die hohen Lebensmittelkosten in den Faktoren Preis und Menge zu suchen sind.

Als Gründe für die hohen Preise wurden ein hoher Anteil an Fertig- und Halbfertigprodukten (Convenienceprodukten) sowie nicht optimale Einkaufspreise erhoben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Landtagsresolution betreffend den Anteil an biologischen Lebensmitteln in NÖ Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen im Landesklinikum Thermenregion Baden noch nicht entsprechend umgesetzt ist, was eine weitere Erhöhung der Lebensmittelkosten mit sich bringen würde.

Die Ursachen für die hohen Mengen konnten vor allem in einer ungewöhnlich hohen verarbeiteten Fleischmenge pro Mittagsportion, Mängeln in der Lagerhaltung, einer erhöhten Essensanforderung durch die Stationen aufgrund schlechter Organisation und einem deutlichen Mehrverbrauch aufgrund des im Landesklinikum Thermenregion Baden auf den Stationen bereitgestellten Frühstücks- und Tagesbuffets gefunden werden.

Vom NÖ Landesrechnungshof wurde daher vorgeschlagen, Maßnahmen zur Behebung der Ursachen betreffend die Faktoren Preis und Menge zu setzen, um eine Optimierung der Lebensmittelkosten zu erreichen.

Positiv ist die sehr gute Leistung der Küchenmitarbeiter hinsichtlich Produktivität festzuhalten. Das Landesklinikum Thermenregion Baden weist die besten Werte aller NÖ Landeskliniken bei der Anzahl der produzierten Tagesverpflegungen je Küchenbedienstetem auf.

Weiters ist im Zuge der Erhebung für die Datengrundlagen abermals aufgefallen, dass die Zusammenführung der beiden Kliniken Baden und Mödling noch nicht befriedigend umgesetzt werden konnte. Es wurden zwar bereits diesbezügliche Projekte gestartet, deren Auswirkungen zum Zeitpunkt der Prüfung jedoch noch nicht abschätzbar waren.

Die NÖ Landesregierung hat im Wesentlichen zugesagt, die Empfehlungen des NÖ Landesrechnungshofes umzusetzen.