07/2013 - Landwirtschaftliche Fachschule Ottenschlag - Gebarung

Zusammenfassung

Die Landwirtschaftliche Fachschule Ottenschlag für Ländliche Hauswirtschaft spezialisierte sich auf den Bereich Tourismus und Haushaltsmanagement. Sie bildete Tourismusfachkräfte aus, die verschiedene Lehrabschlüsse und Zusatzqualifikationen erwerben konnten. Nach einjähriger Berufspraxis bestand die Möglichkeit, die Berufsreifeprüfung abzulegen und damit die Studiumsberechtigung zu erwerben.
Die NÖ Landesregierung führte in ihrer Stellungnahme vom 19. März 2013 zu fünf Empfehlungen bereits getroffene Maßnahmen an – zum Beispiel die Kündigung von Versicherungen sowie die Beseitigung von Lagerungen am Dachboden – und sagte die Umsetzung der übrigen Empfehlungen zu.

Im Schuljahr 2011/2012 hatte die Landwirtschaftliche Fachschule Ottenschlag mit einem Schülerrückgang zu kämpfen und nur 49 Schüler. Das Personal für den Schul- und Heimbetrieb umfasste 16,7 Dienstposten, davon 8,55 Lehrerstellen.
Der Schul- und Heimbetrieb verursachte dem Land NÖ im Jahr 2011 Ausgaben von rund 1,21 Millionen Euro. Davon entfielen rund 0,83 Mil­lionen Euro auf die Personalkosten und rund 0,38 Millionen Euro auf die Betriebs- und Infrastrukturkosten. Dem standen Einnahmen von rund 0,52 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln sowie aus eigenen Einnahmen gegenüber.

Entwicklung der Schülerzahlen

Das Land NÖ betrieb 18 landwirtschaftliche Fachschulen mit Internaten. Mit rund 3.000 Schülern deckten diese in den letzten Jahren konstant rund 28 Prozent der Schüler an berufsbildenden mittleren Schulen in NÖ ab.
Die dreijährige Landwirtschaftliche Fachschule Ottenschlag war für insgesamt maximal 75 Schüler ausgelegt. Die Anzahl der Schüler sank im Schuljahr 2011/2012 auf 49, weil um mehr als 50 Prozent weniger Schüler mit der Ausbildung begonnen hatten als im Vorjahr. Durchschnittlich 80 Prozent dieser Schüler stammten aus der Region Waldviertel. Mit einem Klassenschnitt von 16 Schülern lag die Fachschule Ottenschlag deutlich unter dem Schnitt von 23 Schülern an den berufsbildenden mittleren Schulen in NÖ.
Um den Bestand der Landewirtschaftlichen Fachschule Ottenschlag nach­haltig zu sichern, müssen zusätzliche Schüler aus dem In- und Ausland gewonnen sowie die Zusammenarbeit mit benachbarten Schulen verstärkt werden.

Bewirtschaftung von Schloss Ottenschlag

Die Landwirtschaftliche Fachschule Ottenschlag und das 69 Betten umfassende Schülerheim waren seit dem Jahr 1992 im Schloss Ottenschlag untergebracht. Das Schülerheim war im Schuljahr 2011/2012 nur zu 55 Prozent ausgelastet und wurde teilweise als Gästehaus genutzt.
Die hohen Betriebs- und Erhaltungskosten für die denkmalgeschützte und weitläufige Anlage belasteten einerseits das Schulbudget. Andererseits erwirtschaftete die Landwirtschaftliche Fachschule Ottenschlag insbesondere durch die Vermietung von Räumlichkeiten zusätzliche Einnahmen, die das Schulbudget entlasteten und die Bildung von Rücklagen für Investitionen ermöglichten. Der Deckungsgrad lag daher im Rechnungsjahr 2011 mit rund 39 Prozent beim Durchschnittswert der Fachschulen.

Bestandverträge

Der im Jahr 2003 angelegte Apfelsortenerhaltungsgarten gedieh wegen der klimatischen Bedingungen nicht. Daher sollte eine andere Verwertung der Liegenschaft angestrebt werden. Außerdem sollte für die Fahrzeuge und Maschinen eine wirtschaftlichere Unterbringung gesucht werden.
Weitere Feststellungen betrafen hier die Berechnung des Sachbezugswerts einer Dienstwohnung, die Wertanpassung der Mieten sowie die Abrechnung der Umsatzbeteiligung am Bauernladen im Schloss.

Organisatorische Grundlagen

Die organisatorischen Grundlagen (Organigramm, Arbeitsverteilungsplan und Stellenbeschreibungen) waren teilweise zu aktualisieren.

Verrechnung

Aus steuerlichen Gründen war auf die vorgegebene klare Trennung zwischen dem hoheitlichen und dem privatwirtschaftlichen Schulbereich zu achten; Finanzierungen zwischen dem nicht steuerbaren und dem steuerbaren Bereich waren im Rechnungswesen zu dokumentieren.

Versicherungen

Die Gebäudeversicherungen (Feuer- und Sturmschaden, Leitungswasserschaden) sowie die Insassenunfallversicherung der Landwirtschaftlichen Fachschule Ottenschlag waren dem festgelegten Grundsatz der Nichtversicherung folgend zu kündigen.

Brand- und Bedienstetenschutz

Der Brandschutz entsprach dem jeweiligen Stand der Technik zum Ausführungszeitpunkt. Der Brandschutzbeauftragte und sein Stellvertreter nahmen ihre Aufgaben engagiert wahr und erhielten die dafür erforderlichen Ressourcen.
Einige Mängel im Bereich des Brand- und Bedienstetenschutzes waren zu beheben. Um den Schulen die Einhaltung der unterschiedlichen Schutzvorschriften und Fristen zu erleichtern, sollten diese – wie im Bericht dargestellt – in einem Leitfaden zusammengefasst werden.