01/2004 - Vienna Region Beteiligungsmanagement GmbH

Zusammenfassung

Gegen Ende des Jahres 2000 wurde auf der Basis von gemeinsamen Überlegungen zwischen Vertretern des Landes NÖ und der Stadt Wien von den zuständigen Gremien der Eco Plus, Niederösterreichs Regionale Entwicklungsagentur Gesellschaft mbH und des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds die Zustimmung zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft für die Planung und Errichtung eines „Automobil – Clusters Vienna Region“ in Form einer Kapitalgesellschaft erteilt. Zielsetzung dieser Zusammenarbeit war die Unterstützung und Förderung des in der Region Wien und Umland („Vienna Region“) vorhandenen technologischen Potenzials im automotiven Bereich sowie die damit verbundene Stärkung und Steigerung der Attraktivität dieses Wirtschaftsstandortes.

Nach Abschluss der Vorarbeiten gründeten die Eco Plus und die ZIT – Zentrum für Innovation und Technologie Gesellschaft mbH die Vienna Region Beteiligungsmanagement Gesellschaft mbH, deren Stammkapital in Höhe von € 100.000,– von den beiden Gesellschaftern je zur Hälfte übernommen wurde. Der ursprüngliche Zweck der VRB war die Planung und Errichtung des Automotive – Clusters Vienna Region unter Einbeziehung zweier Immobilienstandorte in NÖ und Wien. Zur Durchführung dieses Auftrages beteiligte sich die VRB an zwei neu gegründeten Gesellschaften, deren Zweck der Ankauf und die Verwertung von zwei hierfür vorgesehenen Liegenschaften ist.
Der einzige direkt in der VRB angesiedelte operative Unternehmensbereich war zum Prüfungszeitpunkt der als eigenes Profitcenter im Unternehmen geführte „Automotive Cluster Vienna Region“. Für dessen Tätigkeit wurden strategische Zielvorgaben bis Ende 2006 festgelegt und die Finanzierung für diesen Zeitraum sichergestellt. Bei der Prüfung wurde empfohlen, ehebaldigst Überlegungen über das langfristig nachhaltige Wirken und die weitere Finanzierung des Clusters anzustellen.

Die BSV – Business & Science Park Vienna Gesellschaft mbH wurde mit einem Stammkapital von € 36.000,– gegründet, welches zu 70 % von der ZIT und zu 30 % von der VRB übernommen wurde. Bis zum Prüfungszeitpunkt beteiligten sich die FILIUS-Holding Gesellschaft mbH mit 55 % und die WIBAG Infrastruktur Gesellschaft mbH mit 8,25 % an der BSV.

Einziger Zweck der BSV ist die Errichtung eines Technologiezentrums auf einer von WWFF erworbenen Liegenschaft in Wien als zukünftigen Standort für die Forschungseinrichtung Arsenal Research Center Seibersdorf.

Den hinsichtlich der Finanzierung der BSV getroffenen Feststellungen bezüglich einer Ausgewogenheit der Verpflichtungen der Gesellschafter sowie einer den Stammkapitalanteilen entsprechenden Aufteilung der Finanzierungslasten wurde durch den Abschluss der Genussrechtsbedingungen im Jänner 2004 weitgehend entsprochen.

Die CCK – Craft Center Kottingbrunn testing & developing Gesellschaft mbH wurde mit einem Stammkapital von € 36.000,–, welches von der VRB (30 %), der Gemeinde Kottingbrunn (20 %) und der Eco Plus Beteiligungen Gesellschaft mbH (50 %) übernommen wurde, gegründet. Im Oktober 2003 trat die Gemeinde Kottingbrunn drei Viertel ihres Stammkapitalanteiles an die Eco Plus Beteilungen Gesellschaft mbH ab.

Die CCK erwarb im Dezember 2001 eine Liegenschaft mit einer darauf befindlichen Reifenteststrecke in Kottingbrunn, welche zur Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich der Automobilindustrie genutzt werden sollte. Eine nach dem Grundstückskauf beauftragte Untersuchung ergab, dass eine ausschließliche Verwendung des Geländes für diesen Zweck keine entsprechende Wirtschaftlichkeit erkennen ließ, wodurch der ursprüngliche Zweck der CCK nicht mehr realisierbar war. Derzeit werden die Möglichkeiten einer zukünftigen Nutzung der Liegenschaft als Standort eines allgemeinen Industrie- und Wirtschaftsparks untersucht, wobei jedoch weiterhin größtes Augenmerk im automotiven Bereich liegt.

Abschließend wurde festgestellt, dass für eine Stärkung der Region Wien und Umland bundesländerübergreifende Maßnahmen regionaler Entwicklungsagenturen positiv zu sehen und gemeinsam in Angriff genommene Projekte zur Bündelung der jeweiligen Stärken der Regionen zu begrüßen sind. Im Rahmen des von der VRB gegründeten Automobil–Clusters sind bereits erste Erfolge einer Zusammenarbeit der Länder Niederösterreich und Wien zu erkennen. Hinsichtlich der von der BSV und CCK in Angriff genommenen Projekte lässt sich jedoch ein für beide Gebietskörperschaften unmittelbar auftretender Nutzen derzeit noch nicht feststellen.